Die Kinder möchten auch eigene Entscheidungen treffen – deshalb haben sie bei mir viel Mitspracherecht: Bei der Erstellung des Speiseplans, beim Essen selbst (Kinder dürfen essen, müssen aber nicht), beim Spielen (es besteht kein „Spielzwang“, die Kinder dürfen auch nur beobachten).
Selbst etwas zu schaffen ist das Größte für die Kleinen. Ohne Hilfe die Treppen zu erklimmen oder selbstständig auf die Toilette zu gehen sind kleine Erfolgserlebnisse, die die Kinder stärken und das Selbstbewusstsein fördern. Diese Kompetenzen fördere ich sehr, damit die Kinder ihren weiteren Lebensweg selbstsicher, stark, tolerant und rücksichtsvoll beschreiten können.
Ich begleite mein Tun mit Erklärungen und fordere die Kinder immer wieder zum Sprechen auf. Mit lustigen Reimen, Fingerspielen, Bilderbüchern und kleinen Geschichten möchte ich die Freude der Kleinen am Sprechen und Zuhören wecken.
Viel frische Luft, ein großer Garten und ein schöner Spielplatz laden die Kinder zum Krabbeln, Laufen, Toben und Springen ein. Und bei schlechtem Wetter können sie drinnen von einem Mitmachtanz oder einem spannenden Bewegungs-Parcours profitieren.
Ich möchte den Kindern gern dabei helfen, ein Gefühl für Farben, Formen, Musik und Fantasie zu entwickeln. Kleinkinder nehmen ihre Welt hauptsächlich mit den Händen wahr. Darum möchte ich ihnen die Möglichkeit geben, viel selbst auszuprobieren. Mit Knete, Ton, Wasser und Farben lassen sich viele schöne individuelle Kunstwerke erschaffen. Auch Mitmachlieder, gemeinsames Musizieren, Verkleiden, Rollenspiele und Fantasiereisen gehören zum meinem Programm
Bei der Eingewöhnung orientiere ich mich am Berliner Eingewöhnungsmodell. Ich gestalte sie sehr einfühlsam und richte mich ganz nach dem Kind. Das Kind lernt eine neue Umgebung und eine noch fremde Person kennen, zu der es eine Bindungsbeziehung aufbauen soll. Die Eltern spielen hier eine wichtige Rolle, sie geben dem Kind die Sicherheit, die es benötigt um auf andere zuzugehen und eine neue Bindung zuzulassen. Jedes Kind braucht seine Zeit, für mich ist es wichtig, ihm diese auch zu geben. Daher sind in den ersten Tagen auch Mama oder Papa mit dabei und es findet kein Trennungsversuch statt. Es ist wichtig, dass nur ein Elternteil das Kind in der Eingewöhnungsphase begleitet. Etwa eine Stunde kann sich das Kind dann in Ruhe umschauen und am Geschehen teilnehmen, wenn es will. Ich bemühe mich, langsam auf das Kind zuzugehen und das Vertrauen zu gewinnen. Nach ein paar Tagen versuchen wir eine erste kurze Trennung, die Eltern verlassen nur für ein paar Minuten den Raum und ich schaue, wie das Kind reagiert. Wenn das gut klappt, kann das Kind am nächsten Tag schon etwas länger allein bei mir bleiben. Und so steigern wir langsam die Zeiträume. Je nach Kind kann eine Eingewöhnung zwischen zwei und sechs Wochen dauern. Die Eingewöhnung ist abgeschlossen, wenn sich das Kind bei mir wohl und geborgen fühlt. Ich erkenne das daran, dass es mit mir Blickkontakt aufnimmt und auf mich zukommt, um sich z. B. von mir trösten zu lassen. Ein weiteres Anzeichen für die erfolgreiche Eingewöhnung ist, wenn sich das Kind gut in meinen Räumlichkeiten zurecht findet und freudig an unseren Aktivitäten teil nimmt.
Ich verstehe meine Zusammenarbeit mit den Eltern als Erziehungspartnerschaft. Das bedeutet für mich, eine vertrauensvolle Beziehung zu schaffen, in deren Mittelpunkt die Zusammenarbeit bei der Förderung der kindlichen Entwicklung und die Sicherstellung des Wohls des Kindes steht. Ein täglicher kurzer Austausch mit den Eltern bei Abholung des Kindes über das Erlebte am Tag ist für mich selbstverständlich. Gerne stehe ich auch nach Absprache für ein längeres Gespräch zur Verfügung. Um eventuelle Konflikte oder Missverständnisse zu vermeiden, habe ich immer ein offenes Ohr für Kritik, die Sorgen oder Bedenken der Eltern. Die Eltern kennen ihr Kind am besten und ich sehe mich als ergänzende Unterstützung in den Bereichen Betreuung und Erziehung. Um einegute Zusammenarbeit aufzubauen, bedarf es grundsätzlich der Offenheit, des Vertrauens und des Einhaltens von verbindlichen Absprachen.
Selbstverständlich unterliege ich als Tagesmutter auch der Schweigepflicht - nichts aus dem Bereich der Tagespflege wird an Dritte weitergegeben.
Für Kinder ist ein regelmäßiger Tagesablauf mit festen Ritualen sehr wichtig! Es festigt die Zusammengehörigkeit, gibt ihnen Sicherheit und Selbstvertrauen. Sie entwickeln dadurch ein Zeitgefühl und wissen nach einiger Zeit schon, dass z. B. nach dem Morgenkreis gemeinsam gefrühstückt wird und es anschließend in den Garten geht.
07:00 Bringzeit / Verabschiedung / Kochen
09:00 Morgenkreis mit Singspielen
09:15 gemeinsames Frühstück
10:00 Garten /Spielplatz oder gezielte Angebote
11:00 Freispiel
11:30 gemeinsames Mittagessen
12:00 Ruhezeit, Lesezeit, Kuschelzeit, Schlafenszeit
14:00 gesunder Snack, Freispiel
15:00 Abholzeit
Ich biete den Kindern viel freie Spielzeit an, in der sie sich ausprobieren, sich und andere entdecken, ihren Einfallsreichtum und ihre Kreativität entwickeln und entfalten können.
Auch Geburtstage und Feste möchte ich mit den Kindern feiern.Das Ritual zum Kindergeburtstag sieht folgendermaßen aus: In Anlehnung an den Namen unserer Tagespflege ist das Geburtstagskind im Sitzkreis der „Geburtstagszwerg“ und darf eine Geburtstagskrone tragen. Gemeinsam mit den anderen Kindern singe ich ein Geburtstagslied. Der Geburtstagszwerg darf sich Spiele aussuchen, die im Sitzkreis gespielt werden. Nachdem die Geburtstagskerzen ausgepustet wurden, bekommt das Geburtstagskind ein kleines Geschenk.
Wenn bis 09:00 Uhr alle Kinder da sind, beginnen wir den Tag mit einem Morgenkreis. Dort singen wir gemeinsam unser Begrüßungslied und machen lustige Fingerspiele. Danach frühstücken wir gemeinsam und ziehen uns anschließend an, um ins Freie zu gehen. Im Garten können die Kinder dann viel toben und entdecken, sie können im Sandkasten spielen, schaukeln, rutschen oder auf demTrampolin springen. Oder wir machen einen Spaziergang zu einem der vielen Spielplätze in der Nähe.
Ich möchte gerne bei jedem Wetter mit den Kindern ins Freie gehen. Aber sollte es das Wetter gar nicht zulassen, biete ich ihnen im Haus angeleitete Spiel- und Spaßaktionen wie Malen, Musizieren, Basteln, Kneten oder einen Bewegungs-Parcours an.
Gegen 11:00 Uhr können die Kinder frei spielen oder wir bereiten gemeinsam das Mittagessen vor. Nach dem Essen ist Ruhezeit. In dieser Zeit möchte ich mit den Kindern lesen und den Mittagsschlaf einleiten. Für Kinder, die keinen Mittagsschlaf machen, stehen nun ruhige Spiele wie Puzzeln oder Steckspiele auf dem Programm.
Nach dem Mittagsschlaf gibt es einen gesunden Snack in Form von Obst oder Gemüse. Nun können die Kinder wieder frei spielen bis sie abgeholt werden.
Die zeitlichen Angaben sind nur Richtlinien, die je nach Wetter, Anlass und Bedürfnisse der Kinder variieren können.
Ko-Konstruktion: Lernen durch Zusammenarbeit! Die Kinder bekommen nur Unterstützung, wo sie sie benötigen. Dies kann das Erinnern ans Töpfchen im Rahmen der Sauberkeitserziehung sein, beim Abwischen nach dem Toilettengang, Vorschläge beim Auswählen eines Buches oder eines Spiels oder tatkräftige Unterstützung beim Ausschneiden und Kleben. Manchmal reicht auch die Ermutigung, etwas selbst zu probieren, die Bestärkung „das kannst du schon selbst!“, oder gezielte Anregungen „Schau, probiere es einmal so herum“ – beispielsweise beim Schuhe anziehen.
In den Räumen, in denen wir uns aufhalten, wird von mir täglich gekehrt, Staub gesaugt und nass gewischt. Nach dem Essen beseitigen wir gemeinsam Essensreste unter dem Tisch und wischen die Tischplatte ab. Die Kinder möchten hierbei gerne helfen und nutzen dafür Besen und Handfeger in Kindergröße. Freitags werden alle Handtücher gewaschen und diese hängen wir dann gemeinsam zum Trocknen auf. Das komplette Spielzeug wird zweimal im Jahr mit einer Eltern Kind Aktion gereinigt. Dies bietet auch immer wieder die Gelegenheit für einen netten Plausch.
Ich lege sehr viel Wert auf eine abwechslungsreiche und gesunde Ernährung. Deshalb koche ich täglich frisch für die Kinder. Dies mache ich am frühen Morgen, bevor die Kinder gebracht werden. Ich biete den Kindern auch immer frisches Obst und Gemüse an. Manchmal kochen wir auch gerne gemeinsam, dann gibt es selbstgemachte Pizza, wobei die Kinder den Teig kneten und ihr Stück der Pizza selbst belegen dürfen. Hin und wieder backen wir Frühstückssemmeln, einen Kuchen oder Plätzchen. Kein Kind wird bei mir zum Essen gezwungen, wenn es einmal keinen Hunger hat oder das Gericht nicht mag. Wir lassen uns genügend Zeit mit dem Essen, damit sich jedes Kind in Ruhe satt essen kann. Tischregeln sind mir sehr wichtig: Jede Mahlzeit beginnt mit einem gemeinsamen Lied, z.B. „Jedes Tierlein hat sein Essen…“ oder einem gemeinsam gesprochenen Reim, z.B. „Viele kleine Fische“. Wir essen gemeinsam, es wird nur am Tisch gegessen, mit dem Essen wird nicht gespielt, wir bleiben sitzen bis, alle fertig sind.
Ein wichtiger Aspekt in der Entwicklung eines Kindes sind sinnliche Erfahrungen mit dem eigenen Körper. Dies bezieht sich einerseits auf grobmotorische Spiele, wie beispielsweise Hüpfen, Tanzen, Toben, Balancieren und Dreiradfahren. Andererseits zählen auch feinmotorische Tätigkeiten wie Puzzeln, Malen, Kneten und Ähnliches zu den Körpererfahrungen. Neben meinem vielfältigen Angebot an Spielen und Tätigkeiten, bei denen die Kinder ihren Körper ausprobieren können, ist mir unter sozial-emotionalen Gesichtspunkten sehr wichtig, den Kindern einen respektvollen Umgang vorzuleben, der körperliche Aspekte miteinschließt. Die Kinder bekommen von mir körperliche Zuwendung, wenn sie diese suchen – etwa beim Trösten nach einem Sturz oder während der Eingewöhnungsphase, wenn sie ihre Mutter vermissen. Ich zeige den Kindern aber auch, dass ihre Schamgrenzen, beispielsweise in der Sauberkeitserziehung eingehalten werden: Wenn ein Kind beim Gang aufs Töpfchen oder beim Wickeln keine Zuschauer möchte, respektiere ich diesen Wunsch und erkläre dies auch den anderen Kindern.
Ich vertrete die Meinung, dass der Zeitpunkt, an dem sich das Kind von alleine von der Windel verabschiedet, abzuwarten ist. Eine enge Zusammenarbeit und ein beinahe täglicher Austausch mit den Eltern ist hier unabdingbar, da sich schon übers Wochenende hier Änderungen ergeben können, auf die ich eingehen möchte und sollte. Verzichtet ein Kind zu Hause tagsüber auf die Windel, so darf es auch bei mir ohne Windel sein. Ich unterstütze das Kind durch regelmäßiges Erinnern an einen Toilettengang, bestehe aber nicht darauf, sondern überlasse den Zeitpunkt dem Kind. Sollten kleine Missgeschicke passieren, bin ich darauf vorbereitet und wechsle dem Kind ohne großes Aufhebens die Kleidung, die von den Eltern mitgebracht wurde.
Bevor wir zu Tisch gehen und nachdem wir vom Einkaufen oder aus dem Garten ins Haus kommen, waschen sich alle Kinder unter Aufsicht gründlich die Hände. Dies gilt natürlich auch für den Toilettengang, nach dem das betreffende Kind und ich unsere Hände reinigen. Auch nach dem Windelwechsel und dem Naseputzen (bei mir selbst und den Kindern) ist das Händewaschen für micheine Selbstverständlichkeit. Bei Erkältungen und anderen Infekten der Kinder, die mit Niesen und einer laufenden Nase einhergehen, achte ich auf besondere Hygiene, um das Risiko einer gegenseitigen Ansteckung möglichst klein zu halten. Dazu gehört auch, den Kindern zu zeigen, wie man in die Armbeuge niest und hustet statt in die Hand, mit der anschließend wieder das gemeinschaftlich genutzte Spielzeug angefasst wird. Dies geschieht vor allem durch mein Vorbild und die gelegentliche Erinnerung der Kinder.
Ich arbeite eng mit der Fachberatung dem Amt für Kindertagesbetreuung der Stadt Augsburg zusammen. In allen Fragen habe ich eine feste Ansprechpartnerin, die mich berät und unterstützt.
Als Tagespflegeperson bin ich von Rechts wegen dem Kinderschutz verpflichtet. Wenn ich Anzeichen auf eine mögliche Entwicklungsverzögerung oder eine Kindeswohlgefährdung bemerke, bin ich verpflichtet, das Amt für Kindertagesbetreuung unmittelbar einzuschalten.
Es finden mehrmals im Jahr Regionaltreffen von Tagesmüttern statt, um sich auszutauschen und wichtige Informationen weiterzugeben. Ich nehme regelmäßig an Fortbildungen teil, um mein Fachwissen zu erweitern und zu vertiefen. Ich abonniere die ZET, eine Fachzeitschrift für Tagesmütter- und väter, die sich regelmäßig informieren möchten. Alle zwei Jahre besuche ich einen Erste-Hilfe-Kurs für Säuglinge und Kleinkinder.